Fragen und Antworten zu Tintenpatronen
Was versteht man unter dem Begriff Tintenpatrone?
Dieser Begriff beschreibt ein Verbrauchsmaterial für einen Tintenstrahldrucker.
Je nach Druckerhersteller und Bauart muss man unterscheiden zwischen Druckpatrone,
Druckkopf und Tintentank. Mehr dazu unten.
Was bezeichnen wir als Druckerpatrone?
Eine Druckerpatrone ist eine komplette Einheit mit Druckdüsen und Tinte. Durch den
Einsatz einer neuen Druckerpatrone haben Sie praktisch einen neuen Drucker. Druckerpatronen
können meist wiederbefüllt und mehrfach verwendet werden. Fast alle HP Patronen,
alle Lexmark Patronen, viele Epson Patronen und einige Canon Patronen sind so aufgebaut.
Was verstehen wir unter Druckkopf?
Ein Druckkopf nimmt die Tintentanks auf. Er hat die Druckdüsen, die wichtig für
die Qualität des Ausdrucks sind. Die Lebensdauer von Druckköpfen ist immer deutlich
höher, als die von Druckerpatronen, da hier Materialien zum Einsatz kommen, die
hochbelastbar sind. Beachten Sie, dass einige Druckköpfe komplett mit Tintentanks
ausgeliefert werden, andere (HP) werden ohne Tintentanks geliefert und die Tintentanks
müssen extra bestellt werden. Wir führen alle Druckköpfe für die Marken Canon und
HP, die derzeit lieferbar sind.
Was ist ein Tintentank?
Ein Tintentank wird in den Druckkopf eingesetzt. Wenn die Tinte einer Farbe verbraucht
ist, wird der Tintentank erneuert. Besonders bei Canon ist dieses System sehr ausgeprägt.
Es hat preislich den Vorteil, dass nur die verbrauchte Tintenfarbe erneuert wird
und nicht die komplette Druckpatrone. Neuerdings wird dieses System auch bei einigen
Epson Druckern und HP Druckern angewendet.
Warum gibt es bei Canon-Druckern der neuen Serien keinen Druckkopf zu kaufen, da
hier doch die normalen Tintentanks verwendet werden?
Diese Drucker haben sehr hochwertige, festeingebaute Druckköpfe mit hoher Lebensdauer.
Wenn der Druckkopf abgenützt ist, kaufen Sie am besten einen neuen Drucker.
Warum gibt es für die aktuellen Canon-Drucker keine Nachbautinten zu kaufen?
Diese Drucker verwenden Tintenpatronen mit einem Chip. Dieser Chip kann aus technischen
und patentrechtlichen Gründen nicht nachgebaut werden. Es gibt drei Möglichkeiten
um hier Kosten zu sparen:
- Sie füllen die Patronen selbst nach.
- Sie verwenden Nachbaupatronen ohne Chip und setzten dort den Original Canon Chip
auf.
- Sie verwenden das Tuning-Kit CT01 von Geha, das ein Auswechseln des kompletten Patronensatzes
erfordert.
Nachteil von 1 und 2: Die Tintenstandsanzeige funktioniert nicht mehr.
Nachteil von 3: Man kann nur noch Geha Patronen einsetzen.
Was ist unter der Bezeichnung "Original" zu verstehen?
Ein Original ist Ware vom Druckerhersteller. Dies ist kein Nachbau und auch keine
wiederbefüllte Ware, sondern Originalware.
Was versteht man unter Refill?
Darunter versteht man, dass Originalware nach dem Gebrauch wiederaufbereitet und
wiederbefüllt wird. Sehr häufig geschieht dies mit HP-Druckerpatronen und HP-Tonerkartuschen,
da diese qualitativ so hochwertig sind, dass es Sinn macht, diese Ware zu recyceln.
Selbstverständlich wird die Refill Ware geprüft und Sie erhalten Garantie wie auf
Neuware. Bei Tonerkartuschen ist eine gewisse Einschränkung zu machen, da es, in
seltenen Fällen, vorkommen kann, dass die Trommel trotz Kontrollen, nach einiger
Laufzeit, kleine Fehlerpunkte mit ausdruckt. Bei bestimmten Arten von Drucken (Entwurfsdruck
oder Adressetiketten) ist dieser kleine Mangel jedoch akzeptabel.
Was versteht man unter Rebuilt Qualität?
Unter Rebuilt Qualität ist zu verstehen, dass alle beweglichen Teile gegen Neuteile
ausgetauscht wurden. Bei Tonerkartuschen wird auch eine neue Trommel eingesetzt
und mit Toner gefüllt, der dem Original sehr ähnlich ist. Diese Tonerkartuschen
erfüllen höchste Ansprüche in Grafik- und Textdruck. Bei Tintenpatronen kann aus
technischen Gründen, das "Innenleben" nicht erneuert werden.
Was ist unter "kompatibel" zu verstehen?
Darunter versteht man den Nachbau von Produkten unter Berücksichtigung der Herstellerpatente
und unter Beachtung der ISO 9002 Norm. Die Tintenpatronen werden mit sehr ähnlichen
Tinten befüllt wie die Originale. Wenn die Patronen elektronische Füllstandsmessungen
haben (Chip), so ist auch diese Funktion im Nachbau enthalten. Viele Tests haben
immer wieder gezeigt, dass die Nachbau-Tinten qualitativ sehr nahe an die Original-Tinten
herankommen.
Wie einfach, oder wie schwierig ist es, Tinte selbst nachzufüllen?
Alle großen Druckerhersteller verfolgen zur Zeit die Strategie, die Tintenpatronen
so zu konstruieren, dass ein Nachfüllen immer schwieriger wird. Vor wenigen Jahren
war es noch sinnvoll und zu empfehlen die Patronen ein bis zweimal nachzufüllen.
Heute müssen wir eher davon abraten, da die Patronen ultrafeine Druckdüsen enthalten,
die nur dann ein gutes Druckbild ergeben, wenn die Tinte und der Innendruck der
Patrone genau aufeinander abgestimmt sind.
Droht Garantieverlust für den Drucker, wenn ich Fremdpatronen nutze?
Nein. Die Druckergarantie erlischt nicht, nur weil Sie Patronen von Fremdherstellern
benutzen. Siehe auch Stiftung Warentest Nov. 2003 und viele weitere Berichte in
Computerfachzeitschriften.
Passen Fremdpatronen, etwa für Canon, auch in einen HP-Drucker?
Nein. Die Gehäuse und die Tinten selbst sind unterschiedlich. Unsere Druckerauswahlfunktion
hilft Ihnen genau die richtige Tinte zu finden.
Warum gibt es keine Nachbaupatronen (kompatibel) für HP oder Lexmark?
Weil bei diesen Herstellern der Patentschutz der Patronen sehr weitreichend und
umfassend ist. Wenn so etwas angeboten wird, kann es sich nur um illegale Nachbauten
oder Produktfälschungen handeln.
Warum gibt es für HP oder Lexmark Drucker Originaltinten mit unterschiedlicher Füllmenge?
Zwei Gründe sind von Seiten der Hersteller zu sehen. Die Drucker werden immer billiger,
deshalb muss auch in die Erstausstattung des Druckers eine Tintenpatrone mit geringerer
Füllmenge. Zweitens: Es gibt Anwender, die sehr wenig drucken. Da wäre es schade,
wenn die Tinte mit hoher Füllmenge eintrocknet, da sie nicht verbraucht wurde. Deshalb
kann der Anwender auch die Druckpatronen mit geringer Füllmenge nachkaufen. Für
den Selbstnachfüller hat dies den Vorteil, dass er günstiger eine neue Druckpatrone
kaufen kann, die er dann beim Wiederbefüllen selbst voll auffüllen kann.
Wie ist z.B. die Angabe "reicht für ca. 500 Seiten" zu verstehen?
Leider gibt es keine Norm für diese Angaben. Zum Beispiel: Lexmark unterscheidet
zwischen Schwarzdrucken mit 5% Seitendeckung und Farbdrucken mit 15% Seitendeckung.
Die Seitenangaben sind Richtwerte die von der Einstellung des Druckers, bzw. Druckertreibers,
und vom Druckmotiv und Papier abhängig sind. Wenn Sie z.B. nur eine Grafik auf Inkjetpapier
in der Größe 9x10 cm drucken, haben Sie genau die o.g. 15% Seitendeckung. Jedoch
mit weniger Tintenverbrauch, als bei dem Druck eines Fotos gleicher Größe, dass
mit höherer Auflösung auf Fotoglossypapier gedruckt wird. Wenn Sie z.B. ein Fotomotiv
in DIN A4 Größe drucken, also 100% Seitendeckung, reicht die Tinte theoretisch für
ca. 70 Drucke. In der Praxis liegt der Wert jedoch noch deutlich niedriger, da Sie
beim Farbdruck nicht alle Farben gleichmäßig verbrauchen, sondern meist Magenta
als erstes verbraucht wird. Da kann es vorkommen, dass schon nach 15-30 Fotodrucken
eine Farbe verbraucht ist und die Druckpatrone leer ist.